Zur Zeit macht ein Islambashing die Runde, das genauso schwachsinnig ist, wie das Flüchtlingsbashing.
Zumindest im ersten Teil ist aber ein Fünkchen Wahrheit, wenn man es nicht auf den Islam beschränkt, sondern ALLE Religionen einschließen.
Wir sind im 21. Jahrhundert und auf der Welt schlagen sich die Leute die Köpfe ein, weil sie sich nicht einigen können wer den cooleren imaginären Freund hat.
Das sollte man sich mal durch den Kopf gehen lassen.
Das ist übrigens kein islamisches Phänomen, denn die Geschichte zeigt uns, daß alle Religionen so agierten bisher. Die gesamte Christianisierung im 1. Jahrtausend war auf Gewalt und Kriege aufgebaut. Dann haben sich die Christen gespalten und es folgte der Dreißigjährige Krieg zwischen Katholiken und Protestanten. Zwischendurch hat man immer wieder die Juden verfolgt, auch nur basierend auf einer Grundlage für die es bis heute keine wissenschaftliche These gibt.
Und auch in der jüngsten Geschichte setzte sich das fort. Da erinnere ich mal an die Kämpfe in Nordirland zwischen Katholiken und Protestanten. Die werden heute gerne vergessen.
Aber auch bei den Kämpfen zwischen Israelis und Palästinensern geht es um Religion.
Immer geht es um irgendwelche Auslegungen irgendwelcher religiösen Ereignisse, darum wessen Gott Recht hat usw.
Ich frage mich wann die Menschen endlich begreifen, daß Religionen mehr Leid über diese Welt bringen als sie angeblich leiden wollen. Ich bin verdammt froh in einem Land geboren zu sein, dessen Bevölkerung zu 80 % atheistisch ist. Inzwischen ist der Anteil durch die Wiedervereinigung geschrumpft, aber es wäre doch schön, wenn langsam immer mehr Menschen aufwachen und Religionen über Bord werfen.
Dazu braucht man niemanden vertreiben, umbringen, missbrauchen oder sonstwas. Dann gehts auch wieder friedlicher zu auf dieser Welt. Also hören wir auf Religionen (ALLE) zu unterstützen ihr „Wissen“ zu verbreiten und helfen den Menschen lieber sich davon loszusagen.
Dann steht in den Zeitungen nicht mehr, daß mal wieder ein katholischer Priester Kinder mißbraucht hat oder irgendein Islamist sich in die Luft gesprengt hat. Dann lesen wir stattdessen vielleicht mehr positive Berichte: Friedensschluß von Israel und Palästinensern oder die Abschaffung der Scharia als Rechtsgrundlage oder oder oder
Jan
Ich weiß nicht, ob wirklich die Religionen an sich das Problem sind. Könnte man alle Religionen weltweit von heute auf morgen abschaffen, würde der Mensch sich neue Gruppierungen schaffen, die zu Gewalt führen. Passiert ja auch schon immer: Rocker Chapter, Fußball-Holligans, extremistische Parteien, mafiöse Strukturen… Letztendlich geht es doch immer nur darum, das es Kräfte gibt, die sich vorhandener Strukturen bedienen und die Schwäche und Ängste der Menschen nutzen um Macht über andere auszuüben, das Schlechte im Menschen halt.
Das die Religionen dabei die größten und ältesten dieser Strukturen sind, erkläre ich mir damit, das sie den Menschen eben doch etwas vermitteln können, was die menschliche Existenz erträglich macht. Das Fanatiker und Extremisten diese immer wieder nutzen können, um Not und Elend über die Menschen zu bringen liegt m. E. nicht an den Religionen an sich, sondern an mangelnder Bildung und Aufklärung.
Wenn man genau hinschaut, geht es eben nicht darum, wer den cooleren Boss hat. Es geht einzig und allein um Macht und Herrschaft über die Mitmenschen. Der Streit darum welcher Gott der richtige und welche Auslegung welcher Schriften die wahre ist, ist dabei doch nur Mittel zum Zweck.
Sarah
Erstmal: Ich finde du hast Recht.
Jeder Krieg wegen unterschiedlicher Religionsansichten ist absolut unnötig und unverantwortlich. Es darf keine Beleidigung oder Diskriminierung aufgrund der Religion geben!
Wobei ich sagen muss dass ich katholisch erzogen wurde und damit auch gut Erfahrungen gemacht habe. Das hing aber viel mit unserem damaligen Pastor zusammen der sich unglaublich für uns Kinder engagiert hat. Zum Beispiel das katholische Sommerzeltlager. Das bedeutete für uns eine Woche mit Freunden zelten, Hütten bauen im Wald, gemeinsam essen und abends singen am Lagerfeuer. Natürlich gab es auch einen gemeinsamen Gottesdienst. Durch diese positive Erfahrung verband ich Religion als Kind immer mit einem Gefühl der Gemeinschaft und irgendwie Geborgenheit. Später war ich als Katholik in einer evangelischen Jugendgruppe unterwegs. Die evangelischen leben da meiner Erfahrung nach die ökumenische Bewegung stärker.
Heute bin ich nicht mehr wirklich gläubig. Ob ich jetzt Atheist oder Agnostiker bin? Keine Ahnung.
Als Fazit finde ich es nur wichtig, dass Kinder auch heute noch eine Gemeinschaft und Geborgenheit finden, allerdings ohne andere Religionen oder Menschen zu diskriminieren oder auszuschließen.
Torsten
Bei uns im Osten sind Religionen ja eher sowas wie Sekten. Der Anteil der nichtreligiösen Menschen liegt hier bei um die 80 %. In Bayern würde man jetzt erblassen. 😉 Viele Grundlagen auf denen Religionen beruhen sind ja inzwischen wissenschaftlich widerlegt, z.B. die Entstehung der Erde und auch die Sache, daß die Erde eine Scheibe wäre und einiges mehr. Daher verstehe ich halt nicht wie sich diese Religionen noch bis heute so stark halten können.
Jan
„Daher verstehe ich halt nicht wie sich diese Religionen noch bis heute so stark halten können.“
Ich denke, weil Naturwissenschaften eben auch nicht letzte Antworten geben können und der Mensch sich immer mit diesen letzten Fragen (auf sas Leben, das Universum und der ganze Rest halt) beschäftigen wird.
Philosophie allein reicht da wohl nicht aus, gibt ja schließlich auch nicht nur Physik, oder nur Chemie. 🙂
Geisteswissenschaften eben. Gefährlich wirds halt, wenn der Inhalt als Fakt und einzig unumstößliche Wahrheit hingestellt wird und den Menschen das Recht genommen wird zu hinterfragen und eine eigene Einstellung dazu zu haben und zu leben. Dieses Recht müsste für jeden Gläubigen Menschen eigentlich erste Pflicht sein. Dann würde sie auch nicht immer wieder auf diese geistigen Brandstifter reinfallen. Damit wären wir wieder bei Bildung und Aufklärung.