Am Wochenende war ich beim Barcamp München und gehörte dort zu einer Gruppe von zehn Personen die das neue Webbook AC100 von Toshiba ausgiebig testen durften.
Das AC100 soll die Lücke zwischen Netbook und Tablet PC schließen. Ob ihm dies gelingt möchte ich hier versuchen zu erläutern.
Beim AC100 handelt es sich um ein Gerät im Netbook-Format mit 10“ Display. 879 Gramm bringt das Webbook auf die Waage und ist damit erheblich leichter als ein übliches Netbook. Im inneren rödelt ein Nvidia Tegra Prozessor. 512 MB fest eingebauter Arbeitsspeicher (nicht erweiterbar) und eine 8 GB SSD Festplatte sind ebenso verbaut. Wer sich jetzt fragt wie Windows mit so einer technischen Ausstattung flüssig laufen soll, dem sei gesagt das im Toshiba AC100 als Betriebssystem Android 2.1 zum Einsatz kommt. Bereits im November soll ein Update auf Android 2.2 (Froyo) erfolgen und auch ein weiteres Update auf Android 3.0 ist für 2011 vorgesehen.
Der verbaute Akku ermöglicht eine Standby-Zeit von ca. 7 Tagen, die Betriebsdauer des Akkus liegt bei ca. 8-10 Stunden, wobei man sicher Abstriche bei der Betriebsdauer machen muß, wenn man sich die ganze HD-Videos anschaut o.ä.
Vorteilhaft ist die kurze Zeitdauer um das Gerät zu starten. Ca. 5 Sekunden dauert es, bis das AC100 voll einsatzbereit ist.
Das Toshiba AC 100 ist in zwei Ausführungen erhältlich, je einmal mit und ohne UMTS. Preislich liegt das Webbook bei 299 Euro (ohne UMTS) bzw. 379 Euro (mit UMTS).
Wer soll mit dem Toshiba AC 100 Webbook angesprochen werden?
Zielgruppe sind User die viel in sozialen Netzwerken unterwegs sind, Content produzieren (z.B. bloggen) und auch mal längere Zeit ohne Steckdose auskommen wollen oder müssen. Wer also eher der Ebooklese ist, ist sicher mit einem herkömmlichen Tablet PC gut beraten. Wer spezielle Programme zum arbeiten auf seinem Netbook nutzt, der sollte lieber bei seinem Netbook bleiben, denn wie schon oben geschrieben kommt hier Android als Betriebssystem zum Einsatz und nicht Windows, Linux oder ein OS aus dem Hause Apple.
Der regelmäßige Nutzer von Twitter, Facebook und Co., der auch noch gerne und viel schreibt ist die eigentliche Zielgruppe des Geräts.
Der Test
Knapp 1,5 Tage stand mir das Gerät zum Test zur Verfügung. Vorteilhaft fielen dabei das geringe Gewicht und die kurze Startdauer auf. Ich bekam auf einem USB-Stick diverse Software für das Webbook mitgeliefert, was auch recht vorteilhaft war, denn da stellte sich bereits der erste Nachteil des Geräts dar. Das AC 100 hat keine Anbindung an den Google Android Market. Man muß sich also ansonsten auf den Webseiten der Entwickler die benötigte Software selbst zusammensuchen und downloaden.
Bei der Installation der Software trat der nächste Fehler auf, der mitgelieferte Twitterclient lies sich nicht entpacken. Auch der bereits installierte Twitterclient meinte sich aufhängen zu müssen und die Facebookapplikation verweigerte mir die Anmeldung. Damit war ich dann doch schon stark eingeschränkt.
Das Gerät verfügt über einen HDMI-Anschluß, was sicher bei der einen oder anderen Gelegenheit sehr vorteilhaft ist. Möchte man aber eine Präsentation mit dem Gerät machen und einen Beamer anschließen so ist man ohne entsprechenden Adapter aufgeschmissen.
Im Gespräch mit anderen Testern stellte sich übrigens heraus, daß alle praktisch mit den gleichen Problemen konfrontiert waren, es also nicht explizit an mir oder dem von mir genutzten Exemplar lag. Ein weiteres Manko besteht darin, daß das Gerät keine DRUCK-Taste hat, es wohl nur unter Zuhilfenahme zusätzlicher Software möglich sein dürfte etwas darüber auszudrucken. Auch dürfte wohl bisher kein Hersteller von Druckern auch entsprechende Treiber für Android anbieten, ist doch das Betriebssystem bisher nur bei Smartphones zum Einsatz gekommen.
Schmerzlich vermißt habe ich auch die Möglichkeit via ALT und Tab-Taste zwischen verschiedenen Fenster hin und her zu springen. Auch dies liegt an der Ursprungsintention des OS, gibt es doch auf Smartphones derartige Tasten gar nicht.
Wer übrigens per Touchfunktion zwischen den einzelnen Desktops hin und her switchen möchte: Fehlanzeige. Das AC 100 hat keinen Touchscreen.
Tja, das Toshiba AC100 weißt wirklich noch ein paar Kinderkrankheiten auf, weshalb ich auch zum jetzigen Zeitpunkt von einem Kauf eher abraten möchte. Dennoch werde ich die Entwicklung des AC 100 im Auge behalten, da ich es mir gut als Zweit-Netbook vorstellen könnte. Den Entwicklern bei Toshiba wünsche ich viel Erfolg und täte mich sehr freuen wenn das Feedback der Tester in die weitere Entwicklung mit einfließt.
Toshiba ist übrigens auch auf weiteren Barcamps in diesem Jahr als Sponsor vertreten und bietet dort die Möglichkeit das Webbook zu testen.
jpoint
Das ist ja interessant. Hatte das Netbook gestern auch in einer Bestellung eines Kunden bei einem Arbeitgeber gesehen.
Eine interessante Alternative mag es sicherlich sein. Dass Apps aber nicht richtig starten oder abstürzen darf so nicht sein. Ein anständiges Arbeiten ist dann ja so gut wie unmöglich – gerade bei Dingen, wie Twitter und Facebook.
Außerdem sollte das Webbook wohl, um eine echte Alternative zu iPad&Co zu werden, einen Touchscreen spendiert bekommen.
Toll wiederum finde ich die Verwendung von Android. Sicherlich eine interessante Sache. Vielleicht ist es dadurch aber auch fast vorprogrammiert, dass einige Kinderkrankheiten auftreten, denn wie du schon sagtest: Bisher wurde Android ja nur für Smartphones ect. verwendet.
Ich bin ebenfalls gespannt und werde das mal weiter im Auge behalten – danke für den guten Testbericht.
ichhebgleichab
Ich hatte das Teil auch für eine Stunde in der Hand. Es ist haptisch und optisch sehr gut gestaltet und verführt damit zum Mitnehmen. Vor allem die Tastatur ist trotz der geringen Größe sehr gut.
Die erste Nutzung gelang auch mir als – sagen wir nicht so technikerfahrene Person – auf Anhieb, die Menueführung und Bedienbarkeit ist gelungen. Was ich dann als erstes vermißt habe, ist aber die Einstellung der Zeigergeschwindigkeit (für meinen Geschmack extrem langsam), als nächstes eine Änderung der Darstellungsgrößen.
Das Touchpad hat netterweise ein Scrollfunktion, war aber leider insgesamt nach 45 min. kaputt (okay, das kann auch an mir liegen, ich hab da wohl eine schlechte Aura).
Ich denke da wie Torsten: das Gerät hat wirklich gute Ansätze und könnte für mich nach Beseitigung der ersten Kinderkrankheiten durchaus als Lückenfüller zwischen iPhone und MacBook in Betracht kommen (das iPad hat mich da ja nicht verführt).
Tony
Finger weg!!!
So einem Geld Verschwendung hab ich noch nie in der Hand gehabt 🙁
Der online Handbuch Funktioniert gar nicht!!!
Es gibt keine Apps für das teil die richtig funktionieren.
Akku Laufzeit 8 Std. beim Wlan Surfen 2.5 Std. ist eher realistisch, und es überhitzt!!!
Meine hat heute das Geist auf gegeben, hat sich aufgehängt beim surfen, als nächste kam das Meldung das es sich den Betriebs System erneut installiere, aller Daten weg.
Wieso die Herren bei Toshiba es nicht gleich mit „Ubuntu“ oder so was ähnliches ausgeliefert haben wies ich nicht, wäre ein viel bessere OS gewesen.
nun Morgen, darf ich das teil zum Saturn hin bringen und hoffen auf Kulanz das die mir es einfach umtauschen oder einem Gutschrift geben.
Chris
Hallo,
finde das Toshiba trotz der Kinderkrankheiten interessant. Ist es möglich, ein anderes OS zu installieren (insb. eine kleine Linux Distri)?
Micha
Also ich habe das Gerät inzwischen gut einen Monat im Einsatz und finde es total klasse.
Sicher, es laufen nicht alle Apps auf dem Gerät, manche verdrehen den Bildschirm, hier vermisse ich sowas wie einen „Rotate“ Button, der der App praktisch eine Lageänderung vorgaugelt. Auch dass nicht alle Apps über andere Markets erhältlich sind ist etwas ärgerlich, man recherchiert schon ein wenig, um Alternativen zu finden. Ich nutze das Gerät als mobile Unterhaltungsmaschine. Kein Problem im Bus einen Film in guter Qualität zu sehen oder ein PDF oder ePub Buch zu lesen. Auch ein Spielchen zwischendurch ist möglich. Oder mal schnell via UMTS ins Internet. Zuhause über W-Lan Verbindung zum Streaming Server aufgebaut und Filme über das Netz gestreamt. Sehr Praktisch, wenn die Holde was anderes sehen will, aber auf Anwesenheit des Mannes besteht. Macht sich auch gut auf der Stereoanlage als Webradio. Kurz vor Ende einer Feier noch schnell bei allen rumlaufen und die gemachten Fotos einsammeln, dann braucht man hinterher nicht immer allen hinterherlaufen. Ist nun immer mein ständiger Begleiter.