Die Ökostromumlage wird erhöht und allerorten wird gejammert. Strom wird unbezahlbar usw. hört man ständig. Ich kann es irgendwie schon nicht mehr hören. Ja, Strom wird teurer und das in nicht unerheblichem Maße. Aber es liegt letztlich an jedem selbst, ob er davon in größerem Umfang betroffen ist oder nicht. Meine persönlichen Stromkosten sinken von Jahr zu Jahr. Liegt aber auch daran, daß ich mich intensiv damit beschäftige, wie ich Strom sparen kann. Das führt dann dazu, daß ich z.B. durch den ab 01.12. bei mir eintretenden Stromanbieteranwechsel gleich mal >12 € pro Monat weniger Abschlag zahle als bisher und zudem vom Altanbieter auch noch eine nicht unerhebliche Rückzahlung erwarte, obwohl ich auch dort bereits im Jahr zuvor weit über 100 € zurück bekam aufgrund eines stark gesunkenen Stromverbrauchs.
Redet man vom Strom sparen, dann kommt gleich ein „Ja, aber….“ und es wird von den Investitionskosten geredet. Natürlich stimmt es, daß man insbesondere dann sehr viel sparen kann, wenn man energieintensive Geräte gegen sparsamere Geräte austauscht. Ja natürlich kostet das dann im Vorfeld erst einmal Geld. Aber es gibt auch zig andere Methoden Strom zu sparen OHNE große Investitionen vorab stemmen zu müssen.
Strom sparen leicht gemacht
Geräte die man nicht braucht vom Netz trennen, also Stecker ziehen oder abschaltbare Steckdosenleisten verwenden und diese abschalten. Nur so ist sichergestellt, daß kein Strom fließt. Der Standby-Modus verbraucht ebenfalls Strom, was nicht unterschätzt werden sollte.
Viel Strom wird vergeudet, weil irgendwelche Geräte unnötig laufen. Wenn niemand im Zimmer ist, braucht da kein Licht brennen oder Fernseher laufen. Durch solchen sinnlosen Einsatz wird viel Strom verbraucht obwohl es gar nicht nötig wäre. Also Licht aus, Geräte aus, wenn sie eh niemand nutzt.
Auch mal überlegen ob man für diverse Dinge wirklich immer ein elektrisches Gerät benötigt oder ob man manche Dinge nicht auch manuell erledigen kann und somit Strom spart. Ich denke da zum Beispiel an den Einsatz solcher Geräte wie elektrische Messer oder elektrischer Schneebesen. Alles Dinge die man problemlos durch manuell bedienbare Geräte ersetzen kann.
Kochen und backen verbraucht auch einiges an Strom, bieten aber auch einiges an Einsparpotential. Wer einen Elektroherd hat, der kann gut sparen, indem man die Herdplatte nicht erst ausstellt wenn das Essen fertig ist, sondern bereits einige Minuten vorher und mit der reichlich vorhandenen Restwärme weiter kocht. Gerade auch Elektroherde verbrauchen sehr viel Strom und wenn man die Restwärme optimal ausnutzt, lassen sich dadurch richtig viele kWh Strom im Jahr sparen. Das gleiche trifft auch auf den Backofen zu. Der verbraucht zwar weniger Strom, bietet dennoch einiges an Einsparpotential, wenn man auf das Vorwärmen verzichtet und ihn auch einige Minuten vorher ausstellt um mit der im Innenraum vorhandenen aufgeheizten Luft den Backvorgang zu beenden.
Zum Wasser erhitzen für Tee, Kaffee, Nudeln, Reis o.ä. sollte man übrigens lieber einen Wasserkocher verwenden. Das geht schneller als im Topf auf dem Elektroherd und verbraucht zudem weniger Strom.
Ansonsten sollte man beim Neukauf von elektrischen Geräten immer auch auf deren Stromverbrauch achten. Viele neue Geräte, aber längst nicht alle, sind bedeutend sparsamer als ältere Geräte. Dennoch lohnt sich hier ein Vergleich mehrerer Geräte nicht nur hinsichtlich des Preises sondern auch in Bezug auf den Stromverbrauch. So verbrauchen moderne Computermonitore bis zu 50 % weniger Strom als Geräte die 6-7 Jahre alt sind. Ebenso sieht es bei Elektrogroßgeräten wie Kühlschränke aus, die man sich zwar in wesentlich größeren Abständen kauft, wodurch man aber viele Entwicklungsphasen überspringt. Wer noch einen Kühlschrank aus den 90er Jahren besitzt, kann auch hier sehr viel Strom sparen beim Kauf eines Neugerätes.
Unterschätzt wird häufig auch die Verwendung von Licht. Lampen verbrauchen sehr viel Strom, sofern man keine Energiesparlampen oder, noch viel günstiger, LED-Leuchtmittel verwendet. Letztere verbrauchen nur rund 25 % dessen an Strom was Energiesparlampen verbrauchen. Wer von normalen 50-60 W-Glühlampen auf LED wechselt, wird erstaunt sein wie viel Strom man dadurch weniger verbraucht. Die Anschaffungskosten amortisieren sich dann recht schnell wieder. Und auch hier gilt ansonsten wieder: ruhig mal das Licht ausschalten, wenn man es nicht wirklich benötigt.
Die Anschaffung eines Energiemessgerätes ermöglicht es zudem stromfressende Geräte zu erkennen und zukünftig mit deren Einsatz sparsamer umzugehen oder ggf. sie gegen stromsparendere Geräte zu ersetzen. Solche Energiemessgeräte bekommt man für rund 10-20 € im Handel.
Wer sich also mal intensiv mit dem Thema Strom sparen beschäftigt, wird schnell merken, daß sich die Lebensqualität nicht wirklich verschlechtert, durch neue Geräte aber teilweise sogar verbessert. Denn eines sollte klar sein: die billigste und ökologischste Kilowattstunde Strom ist immer noch die, die erst gar nicht verbraucht wird.