Eigentlich wollte ich heute Buchhaltungskram machen, aber das schöne Wetter trieb mich dann doch raus und es war die richtige Entscheidung. 🙂
Technisches Denkmal Ziegelei Hundisburg
Der Weg führte mich dann einfach mal nach Hundisburg, ein kleines Dorf ca. 30 Kilometer westlich von Magdeburg gelegen. Erstes Ziel war die Ziegelei Hundisburg, ein technisches Denkmal in dem auch heute noch Ziegel in Handarbeit hergestellt werden. Die Ziegelei befindet sich am Ortsrand gelegen, ist jedoch innerorts gut ausgeschildert. Für die Navi-Nutzer: einfach Jacob-Bührer-Str. 2, Hundisburg eingeben.
Die Ziegelei Hundisburg entstand 1882, feiert also in diesem Jahr ihr 130jähriges Bestehen. Bis 1990 war die Ziegelei ständig im Betrieb, erlebte allerdings einige Umbauten in diesem Zeitraum. Größte Veränderung war der Ersatz des Ringofens durch einen Zick-Zack-Ofen. 1990 ging die Ziegelei in Besitz des Landkreises über und wird seitdem als Technisches Denkmal erhalten. Ziegel werden noch speziell für die denkmalgerechte Sanierung von Gebäuden in Handarbeit produziert.
Die Ziegelei kann wie folgt besichtigt werden:
Dienstag – Freitag 10.00 – 16.00 Uhr
Sonntag (Mai – Oktober) 10.00 – 17.00 Uhr
Außerhalb dieser Zeiten sind Besichtigungen für Gruppen ab zehn Person nach Voranmeldung möglich. Der Eintrittspreis beträgt gerade einmal 3 Euro für Erwachsene und ein informativer Audioguide ist dabei schon inklusive! Die Geschichte der Ziegelei sowie das Herstellungsverfahren der Ziegel wird anschaulich erläutert. Viel zu sehen gibt es auf dem gesamten Gelände: die Produktionsstätten, der begehbare (!) Zick-Zack-Ofen, die umfangreichen Gleisanlagen der zugehörigen Feldbahn, der große Schornstein… Alles in allem kann man hier gut und gerne ca. 1,5 – 2 Stunden sinnvoll rumbringen und lernt dabei auch noch wie sich die verwendeten Ziegel selbst im Laufe der Geschichte verändert haben.
Informationen finden sich auch auf der Webseite der Ziegelei Hundisburg, die leider nicht immer aktuell gepflegt wird. Bezüglich Sonderveranstaltungen vor Ort sollte man daher eher zum Telefonhörer greifen.
Schloß und Barockgarten Hundisburg
Da ich nun schon einmal dort war, wollte ich auch gleich noch das Schloß Hundisburg besichtigen, daß sich oberhalb des Dorfes erhebt. Was ich nicht wusste und mich daher positiv überraschte, war die Existenz eines zugehörigen Barockgartens. Der Barockgarten ist sicher viel kleiner als die Gärten in Pillnitz oder Sanssouci, aber nicht minder schön anzuschauen. Der Garten ist direkt dem Schloß vorgelagert. Die Gartenanlage ist jederzeit frei zugänglich, eine Eintrittsgebühr wird nicht erhoben.
Die Hundisburg wurde erstmals Mitte des 12. Jahrhunderts erwähnt und die im Mittelalter als Grenzfeste des Erzbistums Magdeburg. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erfolgt der Umbau zu einem Renaissanceschloss. Doch bereits rund 100 Jahre später erfolgt ein weiterer Umbau und nun entsteht daraus ein Barockschloss. Auch der Barockgarten entsteht um diese Zeit.
Ende 1945 kommt es zu einem Brand dem zwei Drittel des Schlosses zum Opfer fallen. Erst nach der Wiedervereinigung wird der Wiederaufbau des Schlosses vorangetrieben, ebenso der Barockgarten.
Ausführliche Informationen zum Schloß und seinem Barockgarten sind hier zu finden.