Nun ist es schon wieder fast zwei Wochen her, daß ich erstmalig in Prag war. In Verbindung mit meinem Urlaub in Bad Schandau, hatte ich mir vorgenommen mal einen Tagesausflug nach Prag zu machen. Da Bad Schandau auch IC/EC-Halt ist, konnte ich von dort aus bequem per Bahn ohne umzusteigen bis nach Prag fahren.
Steigt man am Hauptbahnhof aus, ist man erstmal geschockt. Während die Tiefebene nach neuestem westlichen Vorbild gestaltet ist, ist das Hauptgebäude des Hauptbahnhofs selbst total runtergekommen. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen ins Stadtinnere vorzudringen. Das Bahnhofsgebäude selbst ist eine negative Ausnahme im Stadtbild Prags.
Die Stadt wird durch die Moldau in zwei Teile getrennt. Zahlreiche Brücken überqueren den Fluß und verbinden so die beiden Stadtteile miteinander. Die bekannteste dieser Brücken ist die Karlsbrücke, die für den Autoverkehr mit wenigen Ausnahmen gesperrt ist.
Wie auch in anderen Städten, gibt es auch in Prag „Must have“-Stätten die man gesehen haben sollte. Die erwähnte Karlsbrücke gehört dort dazu, ebenso die Prager Burg (Hradschin) und der Veitsdom, der sich ebenfalls auf dem Gelände des Hradschin befindet.
Die Stadt ist in beiden Stadtteilen (östlich/westlich der Moldau) geprägt von zahlreichen alten Häusern, die teilweise noch aus dem Mittelalter stammen. Viele andere Bauten entstanden dagegen im 19. Jahrhundert.
Trotz des Status als Hauptstadt empfand ich persönlich die Preise in den Geschäften und Restaurants alles andere als teuer.
Bemerkenswert auch das in vielen Restaurants kostenlos angebotene WLAN, selbst kleinere Lokal werben damit von außen. Die Stadt wirkt überall sehr sauber, man sieht fast gar keine Bettler, Junkies usw. wie in vielen anderen Großstädten (ich denke da jetzt nur mal an Frankfurt/Main).
Wer nach Tschechien fährt sollte beachten, daß man dort bisher den Euro nicht eingeführt hat. Der Umrechnungskurs liegt so bei ca. 1:24, d.h. für einen Euro bekommt man 24 tschechische Kronen. In vielen Geschäften, Restaurants usw. kann man aber auch bequem per Kredit- oder EC/Maestro-Karte bezahlen. Da aber Tschechien keinen Euro hat, kann hier dann je nach Kreditinstitut ein Auslandseinsatzentgelt anfallen. Das sollte man immer mit einkalkulieren.
Die Menschen in Prag sind sehr gastfreundlich und hilfsbereit. Das merkt man auch in den Lokalen, wo man sich auf viele Touristen eingestellt hat und mehrsprachige Speisekarten (tschechisch, englisch, deutsch) anbietet.
Wie kommt man am besten nach Prag?
Ich bin mit der Bahn angereist. Bucht man rechtzeitig, kann man günstige Preise über das Europa-Spezial-Ticket bekommen. Bad Schandau – Prag u.z. hat mich letztlich 29 € gekostet.
Ab München und Nürnberg fährt die DB zudem mit modernen Fernreisebussen regelmäßig nach Prag, da kann man bereits ab 19 € mitfahren. Die Busse enden auch in Prag am dortigen Hauptbahnhof.
Internet in Prag
Für Leute wie mich natürlich auch wichtig. Wie schon angedeutet gibt es in vielen Lokalen kostenloses WLAN, durch Schilder mit Aufschriften „Free WiFi“ kenntlich gemacht. Wenn man sich außerhalb eines solchen WLANs aufhält, sollte man sich vorab einen entsprechenden Roamingtarif zulegen, da es sonst recht teuer werden kann. Ich habe mich für den Roaming-Tarif von Simyo entschieden, der 50 MB enthielt und 7 Tage gültig war. Hat mich einmalig 4,99 € gekostet. Damit loggte ich mich dann in das Netz von T-Mobile CZ ein und hatte somit eine super Anbindung an die „große weite Welt“. Für solche Kurztrips ist der Tarif vollkommen ausreichend.
Öffentlicher Verkehr in Prag
Wer nicht viel laufen möchte, der kann in Prag ein sehr ausgedehntes Straßenbahnnetz testen. Die hier eingesetzten Fahrzeuge stammen aus verschiedenen Epochen. Ich selbst habe Prag zu Fuß erkundet, aber viele Bereiche der Stadt sind durch die Straßenbahnen sehr gut erschlossen. Busse habe ich dagegen eher wenig in Prag gesehen.
Alles in allem ist Prag auf jeden Fall eine Reise wert und ich werde wohl nochmal einen Wochenendausflug nach Prag machen. Wer noch mehr Fotos von Prag sehen möchte, findet hier welche.