Letztes Wochenende war ich in Schleswig-Holstein. Grund war die Kieler Woche. Da Katja, eine sehr gute Bekannte von mir, auch hin wollte und sie in Lübeck wohnt, habe ich sie also besucht und wir fuhren gemeinsam nach Kiel.
Die anreise per Bahn klappte erstaunlich gut, alle Anschlüsse bekommen und dabei zwischen Wittenberge und Büchen mal noch die Reisezugwagen der Tschechischen Staatsbahn (CD) testen dürfen. Sehr bequem, auch wenn das Sitzmuster wohl nicht jedermanns Geschmack sein dürfte. Ich würde dennoch gerne mal ne längere Strecke in denen fahren.
Abends ging es erst essen ins „Ohana„. Das Essen war okay, wenn auch nicht herausragend. Besteck und Bedienung ließen aber zu wünschen übrig.
Gutes Personal ist halt schwer zu bekommen in der Gastronomie. Danach noch einen Cocktail im „Bolero„, wo gerade Happy Hour war und es die Jumbo-Cocktails zum vergünstigten Preis gab.
Schon Tage zuvor hatte ich regelmäßig die Wetterprognosen für Kiel geprüft und die waren alles andere als optimal. So fuhren wir dann am anderen Morgen bei schlechter Sicht und teilweise Regen von Lübeck aus nach Laboe. Die Hoffnung, daß das Wetter in Laboe besser sein könnte, zerschlug sich aber bei unserer Ankunft.
Parkplatz gesucht und danach etwas zu essen. Backeria hieß das was uns ins Auge stach, eine Bäckerei wo es auch Frühstück gab. zudem gab es eine lange Menschenschlange und immer leerer werdende Brötchenkörbe hinter der Auslage. Das Personal war absolut überfordert, wegen jeder Kleinigkeit liefen sie nach hinten. Das bestellte Rührei war kalt, keine Ahnung wann das bereits zubereitet worden war. Man war wohl auch nicht davon ausgegangen, daß an einem Tag wie diesem der Andrang bei weitem größer sein dürfte als sonst. Service hier Fehlanzeige. Aber wir hatten wenigstens etwas im Magen und konnten uns dann auf machen uns am Strand von Laboe einen Platz zu suchen.
Dort war es bei unserer Ankunft noch leer, das sollte sich dann aber bald ändern und schon ne halbe Stunde später war der Strand gefüllt von zahlreichen Menschen, die sich alle die Windjammerparade anschauen wollten. Das Wetter war immer noch nicht wirklich besser geworden. Leichter Regen kam dazu, aber davon ließ sich niemand abhalten der Windjammerparade vom Strandufer aus zuzusehen.
Kaum war die Parade der Windjammer zu Ende, da machte sich der Wind ganz dolle auf. Wir zogen uns in eine nahegelegene Gaststätte zurück, wo wir dick eingemummelt auf der Terrasse saßen und und mit Kaffee und Kakao wärmten. Wohlgemerkt, ich rede von Ende Juni und nicht von Ende Oktober oder so! Danach wieder zurück an den Strand. Inzwischen war es etwas heller geworden und die Schiffe kamen nach und nach zurück. Wir machten noch ein paar Fotos.
Als nächstes stiefelten wir am Strand entlang zum Marine-Ehrenmal. Da kletterten wir zwar nicht drauf, sahen uns aber das dort ausgestellte U-Boot U 995 von innen an. Schon interessant wie eng es darin ist und ich denke, ich hätte da irgendwann nen Koller bekommen. Inzwischen ging es auf 15 Uhr zu, wir liefen zurück zum Hafen wo Katjas Auto stand. Da die Fähre für uns zeitlich nicht mehr erreichbar war, setzten wir uns in den nächsten Bus, der uns dann nach Kiel schaukelte.
Dort schauten wir uns noch bissel am Hafen um, liefen durch die Innenstadt, wo es vor Menschen auch nur so wimmelte. Die Göteborg konnten wir uns noch von einer Aussichtsplattform aus ansehen. Schönes Schiff, auf dem ich gerne mal paar Tage mitsegeln würde.
Wir hatten uns vorher schon Tickets für die Fähre nach Laboe geholt. Während viele schon auf die Ankunft der Fähre warteten, gingen wir einfach nach vorne, ohne das es jemanden störte. So waren wir dann die ersten auf dem Sonnendeck der Fähre und konnten uns so noch schöne Plätze für die Rückfahrt nach Laboe aussuchen.
Danach ging es dann nochmal 80 km zurück nach Lübeck, nicht ohne vorher in Plön das Schloss zumindest von außen zu besichtigen. Zurück in Lübeck fiel ich dann nur noch wie ein Stein ins Bett.
Sonntag dann mal ausgeschlafen und dann ging es zum Frühstück. Wir hatten uns für die „Remise“ entschieden und wurden nicht enttäuscht. Knapp 13 € für ein Frühstücksbüfett ohne Inklusivegetränke ist zwar alles andere als billig, doch der Service hat alles wieder rausgeholt. Der Milchkaffee hatte eine riesige Milschaumhaube oben drauf, sah aus wie gemalt.
Das Rührei wurde auf Bestellung frisch zubereitet, die Konfitüre war hausgemacht und auch sonst war alles total lecker. Luftgetrockneter italienischer Schinken, Obstsalat mit Erdbeeren – da zahle ich gerne etwas mehr. So macht ein Sonntag wirklich Spaß. Und der Kellner war absolut megafreundlich, fragte regelmäßig nach ob alles in Ordnung sei usw. Gegen das was wir an den beiden Tagen zuvor erlebten, war das in der „Remise“ ein Unterschied wie Tag und Nacht. Da klafften Welten dazwischen.
Gegen Mittag setzte ich mich dann wieder in den Zug nach Magdeburg. War auch alles pünktlich, das erste Mal übrigens, daß Hin- und Rückfahrt pünktlich verliefen. Sonst gab es bisher mindestens in eine Richtung immer Probleme.
Fazit: tolles Wochenende, trotz des teilweise arg bescheidenen Wetters.