Dieses Wochenende fand in Jena das erste eCommerceCamp statt. Ich war auch einen Tag dort und wollte mal schauen was da so los ist. Rund 100 Teilnehmer hatten sich angemeldet.
Für die meisten Teilnehmer und wohl auch für das Orgateam war es eine Premiere. Daher verlief wohl einiges anders, als ich es sonst gewöhnt war.
Schade fand ich gleich zu Beginn, daß es keine Vorstellungsrunde gab. Bei rund 100 Teilnehmern hätte man die ruckzuck fertig gehabt. Außerdem hätte man so leichter erfahren, wer Designer, Entwickler oder Shopbetreiber ist. Vielleicht wären es dann auch mehr Sessions geworden, denn die zwanzig Sessionplätze wurden nicht voll. Gerade einmal 11 Sessions standen am Sonnabend auf dem Plan, das ist bei so vielen Leuten einfach viel zu wenig. Ich vermisste auch ne Session von Shopbetreibern in Sachen Erfahrungsaustausch oder so. Letzteres lag sicher auch daran, daß es leider viel zu wenige Shopbetreiber gab, die den Weg nach Jena gefunden haben. Der Großteil der Anwesenden waren nur Entwickler, doch die, die eigentlich hätten hier sein sollen, die Shopbetreiber nämlich, die haben sich leider nicht nach Jena getraut. Schade, wie ich finde.
Die Sessionplanung selbst verlief auch etwas anders. Einige meinten, sie bräuchten drei, vier Minuten um ihre Session vorzustellen. Es sollte aber bei so einem Barcamp durchaus machbar sein, das binnen 30 Sekunden über die Bühne zu bekommen. Hätte es sehr viele Sessionangebote gegeben und jeder hätte so lange gequatscht, hätte man sich den ersten Sessionblock fast sparen können.
Was mir noch negativ auffiel, war die Vergabe der Sessionplätze. Das Orgateam meinte selbst festzulegen wer wann seine Session hält und hängte die willkürlich um. Das ist bei Barcamps ein absolutes NoGo! Der Sessiongeber sollte durchaus selbst entscheiden wann er seine Session hält und in welchem Raum. Meine zweite Session wurde auch ohne Rücksprache mit mir einfach in einen anderen Raum und zu einer anderen Uhrzeit umgehängt. Das habe ich nur durch Zufall festgestellt. 🙁
Dann wollte ich in eine Session als Zuhörer rein, doch ca. 10 Minuten nach Sessionbeginn war der Sessiongeber immer noch nicht da. Der saß inzwischen in einer anderen Session und ließ lapidar mitteilen, seine Session wäre noch nicht fertig vorbereitet. Hmm, so etwas hatte ich bisher auch noch nicht erlebt, wobei ich teilweise meine Sessions auch erst kurz vorher vorbereite oder gar unvorbereitet halte. Aber zum geplanten Sessionbeginn bin ich dann auch definitiv in meinem Sessionraum.
Ansonsten war die Verpflegung wirklich gut, das WLAN stabil und es gab sogar eine App für das Camp, allerdings funktionierte die wohl nicht auf Tablets, wie ich es in der Twittertimeline las.
Was auch positiv auffiel, war die Ausschilderung des Camps von der Bushaltestelle bis zu den Räumlichkeiten. Das war sehr gut gelöst.
Und natürlich gabs auch den Standardfehler: einseitig bedruckte Namensschilder am Lanyard befestigt. Die Chance, daß das Ding falschrum hängt liegt da bei nahezu 100 %. 😉
Alles in allem gab es durchaus einige Sachen zu kritisieren, doch ich denke man kann aus Fehlern lernen und ich geb dem eCommerceCamp im kommenden Jahr nochmal eine Chance. 🙂