In letzter Zeit versuche ich mich auf verschiedene Art und Weise ins Stadtmarketing einzubringen. Da hat man doch auch mit Lokalpolitikern verschiedener Parteien zu tun. Letztlich beschäftigt man sich dadurch auch allgemein mehr mit Politik, egal auf welcher Ebene.
Gestern war ich beim Stammtisch der Piratenpartei in Magdeburg. Mein Ziel: unser Stadtmarketingforum vorzustellen und zur Mitwirkung anzuregen. Mir wurde aber gesagt, daß der gestrige tag dafür ungeeignet sei. Der Vorstand des erst vor einigen Monaten gegründeten Kreisverbands Magdeburg wollte an diesem Abend das Handtuch werfen.
Die Piratenpartei hat sich ja allgemein seit der Bundestagswahl 2009 nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert und sich in sinnlosen Diskussionen zu unzähligen Themen aufgewühlt, aber nichts handfestes getan. Den Magdeburger Piraten wollte ich mit dem Thema Stadtmarketing einen Weg aufzeigen, sich kompetent zu etablieren. Nun ja, scheint wohl nicht die richtige Idee von mir gewesen zu sein. Aber auch in anderen Parteien geht zur Zeit ein Zerfleischen um sich, man bedenke nur die ganzen Diskussionen bei der Linkspartei derzeit. Nach dem schlechten Abschneiden der CDU bei den Landtagswahlen in Süddeutschland rollten auch dort einige Köpfe, ähnlich auch bei der arg gebeutelten FDP. Die hat hier in Sachsen-Anhalt glaube auch noch nicht begriffen, warum sie aus dem Landtag rausgeflogen ist. Einer der Punkte war meiner Meinung auch dieses „rot-rot verhindern“ in der Endphase des Wahlkampfes. Das hat die CDU in den 90ern bereits mit ihrer „Rote Socken“-Kampagne merken dürfen.
Alles in allem habe ich das Gefühl, daß es den Parteien weniger darum geht etwas für den Staat und seine Bürger zu tun, als denn mehr darum Posten und Geld in Sicherheit zu bringen. Dazu ein Gehetze gegeneinander sondersgleichen und abends sitzt man dann wieder einträchtig gemeinsam in der Cocktailbar seines Vertrauens und macht dort insgeheim die „Weltpolitik“.
Da darf man sich dann auch nicht wundern, wenn immer weniger Leute sich an Wahlen beteiligen. Ich würde mich ja auch gerne bissel mehr engagieren, doch zum einen find ich keine Partei wo dieses Gezanke und Gezeter nicht stattfindet, zum anderen bin ich derzeitig dabei einiges auch ohne Parteibuch anzuleiern und das scheinbar auch mit Erfolg. So werd ich sicher nicht zum Berufspolitiker, aber in der heutigen Zeit sagen doch immer weniger Leute mit echtem Stolz, daß sie ein solcher sind. Solange man dabei dann auch mal schief angeguckt wird, solange käme so etwas für mich nicht in Frage.
Sollte das jetzt hier jemand lesen und meinen in seiner Partei wäre das anders, dann bitte ich um ne Erklärung warum und weshalb usw. Aber gibt es denn wirklich Politiker die sich dafür interessieren, was der normale Bürger wie meiner einer so denkt? Solange dies nicht der Fall ikst, solange werde ich wohl auch nie Politiker werden und weiter von außen versuchen meine Ideen zu verwirklichen…