Vorgestern konnte ich durch Zufall einen Einblick in die Herstellung Glasperlen erlangen. Beim Ritterfest auf der Veltheimsburg in Bebertal war eine Frau dabei, die solche Glasperlen herstellt. Ich hatte die Gelegenheit dabei zuzuschauen wie eine solche Perle entsteht und das ganz auch fotografisch festzuhalten.
Die Hersteller einer solchen Glasperle bedarf viel Erfahrung. Die reinen Materialkosten sind gering, doch die Arbeitszeit dafür ist nicht zu unterschätzen. Für eine der Perlen auf dem obigen Bild kann man mit Vor- und Nachbearbeitung rund 15 Minuten veranschlagen. Wenn man bedenkt, daß diese im Verkauf zwischen 3 und 5 Euro kosten, dann kann sich jeder den Stundenlohn ausrechnen.
Wie läuft der Herstellungsprozess einer Glasperle ab?
Zuerst wird aus einem Glasstab eine Kugel geformt. Je stärker das Glas erhitzt wird, desto mehr verändert sich die Farbe des Glases, geht mit dem Erkalten jeder wieder in die Ursprungsform zurück.
So wird dann aus dem grünen Glas durch die Hitze temporär eine schwarze Glaskugel.
Wichtig ist, daß das Glas während der Herstellung nicht abkühlt, daher wird fast ausschließlich vor der Flamme gearbeitet. Nur beim Aufsetzen weiterer Glasfarben, wird die Glaskugel leicht von der Flamme entfernt.
Theoretisch könnte man die aufgetragenen Glaspunkte als Muster so belassen, dann wäre die Glasperle fast fertig und müsste noch erkälten. Praktisch kann man aber auch noch andere Dinge damit machen.
Durch entsprechende Drehbewegungen kann man die aufgesetzten Glaspunkte nämlich in die Glasperle einbrennen. Das sieht dann im Endergebnis in etwas so aus:
An dieser Stelle möchte ich mich bei Katharina Wedow von „Moskito Beads“ bedanken, die mir anschaulich zeigte, wie so eine Glasperle entsteht und meine Fragen dazu beantwortete.
Wenn ihr also das nächste Mal Armbänder wie diese seht und euch fragt warum die „so viel Geld“ kosten, dann wisst ihr jetzt wie aufwendig deren Herstellung ist. Für die Herstellung eines solchen Armbands kann man übrigens mal um die 5 Stunden einplanen.
Christian
Ich bewundere immer wieder alle Leute, die das alte Handwerk im Umgang mit Glas noch beherrschen.
Schöne Fotos übrigens. Danke für diesen tollen und spannenden Beitrag!
Gruß
Christian