Die GRÜNEN und der Umweltschutz

Es ist Wahlkampfzeit. Ganz Magdeburg ist von Plakaten bevölkert. Nun fallen in Sachsen-Anhalt auch noch Europawahl und Kommunalwahl zusammen, also gibt es gleich noch mehr Plakate.

Doch damit nicht genug. Gestern fand ich in meinem Briefkasten einen Hochglanzflyer. Von Bündnis90 / Die Grünen. Der wanderte gleich in den Müll und das dürfte mit diesem Flyer wohl bei vielen geschehen sein.

Wo bitte bleibt also da der Umweltschutz? Jeder weiß, daß solche Flyer praktisch sofort im Müll landen und gerade eine Partei wie Bündnis90 / Die Grünen, die ja sonst wegen jeder gefährdeten Ameise gleich laut aufschreien, verzapft solchen Mist. Das Papier sah selbst auch nicht danach aus, als wäre es Recyclingpapier.

Ist im Wahlkampf alles erlaubt, selbst die eigenen Prinzipien mit Füßen zu treten? Ich finds unverantwortlich und schon alleine deswegen wird diese Partei meine Stimme nicht bekommen. Es ist der beste Beweis, wie wenig wichtig die Parteien ihre eigenen Prinzipien nehmen wenn es um Machterhalt und Machtausweitung geht.

Als ökologische Partei wäre es oberste Pflicht alles zu vermeiden, was der Umwelt schadet und ich frag mich jetzt wieviel Bäume für diese dämlichen Plakate und Hochglanzflyer gestorben sind.

  1. Olaf Meister

    Hallo,

    es gibt die schöne Geschichte einer hessischen Grünen-Kandidaten in der Frühphase der Grünen in den 80ern. Die lehnte mit Deiner Argumentation die Nutzung von Verstärkertechnik und Licht bei ihren Auftritten ab. Sie hielt bewundernswerte Reden ;), die jedoch niemand hörte oder sah. Hältst Du ihre Verfahrensweise für sinnvoll?

    Eine Partei muss ihre Inhalte an die Wähler bringen. Dass die Menschen die Flyer sich nicht für Jahrzehnte in die Wohnzimmervitrine stellen ist dabei klar. Viel fliegt gleich in den (Papier)Müll, einiges wird erst gelesen und animiert die Menschen zum Handeln (so wie Dich 😉 ). Wenn Du den Flyer in die Papiertonne wirfst, hast Du die Kreislaufwirtschaft schon ein wenig nach vorne gebracht. 😉

    Grüne Wahlkampfmaterialien sind im Normalfall tatsächlich auf Umweltpapier gedruckt. (z.B. der Flyer von Sören Herbst). In Magdeburg hatten wir bei anderen Materialen aber tatsächlich die Panne, dass „normales“ Papier zum Einsatz kam. (Was meinst Du wie hektisch es in einer nur ehrenamtlich geführten Organisation kurz vor Toreschluss zugeht.) Wegschmeißen und neu drucken kann dann ja aber nicht die Alternative sein.

    Auch Schweigen und sich nicht am Wahlkampf beteiligen – das kann doch keine ernsthafte Forderung sein (Würdest Du dann nicht bloggen – Was machen eigentlich die Grünen?) Sollten wir die NPD-Plakate unkommentiert rumhängen lassen?

    Umweltpolitik ist nicht steinzeitmäßiger Verzicht sondern sinnvoller Einsatz der Ressourcen. Das gelingt nicht immer optimal. Aber nur aus der Tatsache, dass wir als Partei Wahlwerbung machen, zu folgern, wir würden unsere Prinzipien mit Füssen treten, halte ich nicht für sinnvoll.

    Mit freundlichen Grüßen

    Olaf Meister, Kreisvorsitzender B90/Gr.

    PS: Wählst Du echt nur eine Partei, die Dir keine Wahlwerbung schickt? Gibt es da nicht noch bessere Kriterien?

    • Es gibt auch auch genügend papierlose Werbemöglichkeiten. Twitter und Blogs sind da nur mal genannt und werden von euch ja auch bereits genutzt, wenn vielleicht auch noch nicht ganz optimal. Klar, da muß man auch viel für tun, aber ich denke es ist wesentlich umweltfreundlicher und kostensparender. Weniger Geld für Wahlwerbung einzusetzen heißt ja auch weniger Geld aus der Parteienfinanzierung zu benötigen und somit Steuergelder einzusparen. Wobei ich auch nichts dagegen hätte, wenn man die staatliche Parteienfinanzierung ganz abschafft.

      Und was meine Wahlentscheidung angeht. Wir wählen bei uns schon seit Ewigkeiten links. Das gehört sich als echter Ossi so. 🙂

  2. Olaf Meister

    Was Twitter und Blogs angeht hast Du unbedingt recht. Das Gewicht des Online-Wahlkampfs hat schon stark zugenommen und wird sich noch verstärken. Große Teile der Wählerschaft sind so aber leider (noch) nicht zu erreichen. (Zum Geld: Unsere Flyer in Magdeburg sind jeweils Spenden finanziert, für den Kommunalwahlkampf gibt es auch keine Wahlkampfkostenrückerstattung.)

    Zur Linkspartei: Ich als alter Ossi kann da nur empfehlen, ruhig mal alte Gewohnheiten zu hinterfragen und abzuwerfen. Wird doch sonst total langweilig ;).

Comments are closed.