Regelmäßig bin ich auf Barcamps unterwegs. Immer wieder höre ich auch von Barcamps, die ausfallen wegen mangelnder Anmeldungen oder mit so wenig Teilnehmern durchgeführt werden, daß es einem um den ganzen Aufwand leid tut.
1. Fehlende Terminabstimmung
Immer wieder kommt es vor, daß mehrere Barcamps zum gleichen Zeitpunkt stattfinden. Selbst wenn sie an weit auseinanderliegenden Orten stattfinden, ist es doch auch ein Wettbewerb um den Stamm der regelmäßigen Barcampteilnehmer, die teilweise auch immer wieder neue Leute zu den Barcamps mitbringen. Auf einer Hochzeit kann man allerdings nur gleichzeitig tanzen. Eine bessere Abstimmung der verschiedenen Barcamporgateams und ein Blick in entsprechende Veranstaltungskalender wie www.barcamps.net kann da durchaus hilfreich sein. Übrigens: das Jahr hat 365 Tage, da muß man sich nicht auf einige wenige Wochenende konzentrieren, sondern kann sich über das ganze Jahr terminlich ausbreiten.
2. Fehlendes Barcampernetzwerk
Einigen Barcamporgas fehlt die Barcamperfahrung samt dem daraus resultierenden Netzwerk. Sie haben mal von Barcamps gehört oder gelesen, waren aber teilweise selbst nicht anwesend bisher und somit fehlt auch das Netzwerk zu den anderen Barcampern. Je stärker man in solch ein Netzwerk involviert ist, desto einfacher ist es auch sein eigenes Barcamp später zu promoten. Daher ist auch jedem nur zu raten vorab selbst an möglichst vielen Barcamps teilzunehmen und so den Kontakt zu den anderen Barcampern aufzubauen. Das erleichtert später vieles.
3. Barcamps als Promoplattform nutzen
Es ist zudem anzuraten vor dem eigentlichen Barcamp auch selbst zu anderen Barcamps zu fahren. Schon bei der Vorstellungsrunde kann man bei seinen Tags auch „XYCamp“ mit angeben. Für relativ kleines Geld kann man sich auch ein entsprechendes T-Shirt anfertigen lassen, das auf das anstehende Camp hinweist. Und natürlich kann man in Gesprächen mit anderen Barcampern auch entsprechend Werbung für das eigene Camp machen.
4. Lokale Medien nutzen
Lokale Tageszeitungen gibt es überall. Nehmt Kontakt mit denen auf und bietet ihnen eine Story an. Macht ihnen klar, daß Barcamps nicht nur was für Nerds sind. Dann klappt es sicher auch mit einem Artikel im Lokalteil der Zeitung. Sollte es Bürgerradios oder ein Bürger-TV dort in der Region geben, kann man auch darüber versuchen, daß Barcamp vorzustellen und einer breiteren Öffentlichkeit vor Ort bekannt zu machen.
5. Social Media ist der Freund aller Barcamper
Twitter, Facebook oder Google+ – viele Barcampinteressierte findet man auf diesen Plattformen. Bietet ihnen dort eine Anlaufstelle, wo es regelmäßig Informationen zum Planungsstand u.ä. gibt. Fast für jede Region gibt es auch eine entsprechende Xinggruppe. Stellt auch dort das Barcamp vor und besucht regionale Xing-Stammtische um auf das Barcamp aufmerksam zu machen. Vielleicht gibt euch der Gruppenmoderator auch die Möglichkeit in einem Newsletter auf das Baramp hinzuweisen. Freundlich nachfragen kann da manchmal Wunder bewirken.
6. Wirtschaft und Wissenschaft einbeziehen
Gibt es in der Region Hochschulen oder Universitäten, dann sollte man auch dort versuchen das Barcamp zu promoten. Entweder über Aushänge oder über Studentenzeitungen oder vielleicht auch unter Mithilfe von Fachschaftsräten oder freundlichen Dozenten.
Auch mit der IHK könnte man reden, die auch regelmäßig Mitgliederzeitschriften verschickt oder vielleicht auf anderen Kanälen Möglichkeiten der Werbung für eine derartige Veranstaltung wie ein Barcamp machen kann.
Alles in allem bleibt zu sagen, daß die Promotion eines Barcamps nur in seltenen Fällen ein Selbstläufer ist und es gerade auch neue Barcamps immer wieder schwer haben sich zu etablieren. Wer die Sache allerdings wirklich ernsthaft angeht, dem dürfte auch ein entsprechender Erfolg beschieden sein. Insofern wünsche ich allen Barcamporgas viel Erfolg!