Wie bereits angekündigt, habe ich mir den Deutschlandpass der Deutschen Bahn 1. Klasse gekauft.
Gestern war nun der erste Gültigkeitstag und sogleich ging es auf Reisen. Eine Einladung nach Freiberg (Sachs) zur Teilnahme an der Verteidigung einer Doktorarbeit stand auf dem Plan.
Los ging es am Morgen mit dem IC 2233 nach Leipzig Hbf. Hier werden noch die alten IC-Wagen eingesetzt, wobei in diesem Zug bereits ein modernisierte IC-Wagen 2. Klasse zu finden war. Ich setzte mich dennoch in die 1. Klasse, deren Sitze recht breit und bequem sind, auch wenn die Farbauswahl wohl von jemandem getroffen wurde, der farbenblind gewesen sein musste.
Feststellung meinerseits ansonsten: da lässt es sich im Zweifelsfalle auch bequem drauf schlafen. 😉 Erwartungsgemäß war die 1. Klasse sehr leer. In Deutschland drängt man sich eher in die günstigere 2. Klasse, auch wenn es da zu Stoßzeiten überfüllt ist, als den Aufpreis für die 1. Klasse zu zahlen. Dabei könnte man sich dann auch noch die Platzreservierung sparen, denn hier bekommt man immer einen Sitzplatz.
Durch eine Langsamfahrstelle aufgrund des Juni-Hochwassers kamen wir mit wenigen Minuten Verspätung in Leipzig Hbf an.
Nach ner knappen halben Stunde ging es weiter nach Dresden Hbf, das Ganze im ICE 1553, der aus einer ICE 3-Garnitur gebildet wurde. Zwischen der 1. Klasse im IC und hier liegen ausstattungsmäßig allerdings Welten. Zum Arbeiten findet man hier ausreichend große Tische, etwas was in den IC-Abteilwagen 1. Klasse fehlt. Getränke und Snacks werden hier am Platz serviert, Tageszeitungen (in meinem Fall die Süddeutsche Zeitung) gibt es auf Wunsch gratis. Dafür sind die Sitze nicht so praktisch wenn man ne längere Zeit schlafen möchte, allerdings fallen mir auf Anhieb auch keine Nacht-ICE ein. Im IC-Bereich gibt es da durchaus ein paar interessante Verbindungen.
Auch hier im ICE war es wieder sehr leer in der 1. Klasse. Die Fahrgäste konnte man an zwei Händen abzählen.
Abfahrt in Leipzig war mit +5 Minuten, Ankunft Dresden Hbf dann mit -2 Minuten. Bis zur Weiterfahrt nach Freiberg (Sachs) hatte ich noch Zeit, also ging ich in die DB Lounge im Hauptbahnhof.
Hier hat man nur mit einem 1. Klasse-Ticket oder als Bahn.Comfort-Kunde Zugang. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Gleisanlagen des Hauptbahnhofs, über einen Telekom Hotspot kommt man kostenlos ins Internet. Kaffeespezialitäten und alkoholfreie Getränke gibt es hier kostenlos. Hier herrschte eine angenehm ruhige Atmosphäre, schön zum Arbeiten oder um etwas auszuruhen.
Weiter dann mit dem RE Richtung Nürnberg, der aus VT 612 gebildet wird. Das waren die ersten Neigetechnik-Triebwagen der DB, die lange Zeit Probleme mit ihrer Neigetechnik hatten. Inzwischen funktioniert die, aber man sollte nicht unter Seekrankheit leiden, wenn man da mitfährt. 😉
Die 1. Klasse hier ist auch bequem, kommt aber nicht an die der IC/ICE ran. Auch gibt es hier keine Steckdosen. Dennoch sitzt man hier bequemer als in der 2. Klasse und wer wirklich den RE durchgehend von Dresden nach Nürnberg nutzt, wird das auch zu schätzen wissen.
Zurück ging es dann am späten Nachmittag wieder zuerst mit dem VT 612 bis Dresden und nach einem weiteren Aufenthalt in der DB Lounge mit dem IC 2233 nach Magdeburg. Auch da war es wieder leer in der 1. Klasse und auch hier kamen wieder die nichtmodernisierten IC-Wagen zum Einsatz.
Fazit: Es gibt doch große Unterschiede in der 1. Klasse in den verschiedenen Fahrzeugen, was die Ausstattung angeht. Eines war überall gleich: die 1. Klasse wird sehr selten genutzt. Hier kann man sich das Reservierungsentgelt wirklich sparen.