In den letzten zwei Wochen konnte der Twitteraccount @magdeburg seine Popularität gewaltig steigern. Der Grund dafür war eher negativ: das Elbehochwasser.
Wie kam es zu dem Account @magdeburg?
Ich hatte vor ein paar Jahren ein Fotoblog zu Magdeburg angelegt. Durch Zufall bekam ich mit, daß der Twitteraccount @magdeburg einem Bekannten gehört, der sich zu Beginn eine ganze Latte an Keywordnamen bei Twitter gesichert hatte. Da der Account nicht gepflegt wurde, fragte ich an ob ich nicht den RSS-Feed meines Blogs dort einparsen kann. Gesagt, getan. Irgendwann funktionierte die Übertragung des Feeds nicht mehr. Da ich keine Lust hatte ihn ständig zu fragen wegen irgendwelche Änderungen, fragte ich an ob ich den Account komplett übernehmen kann. Wir wurden uns einig und ich übernahm den Account @dresden gleich mit.
Was nun machen mit dem Account @magdeburg?
Am Anfang wanderte weiter nur der RSS-Feed des Blogs mit rein, später erweiterte ich das um aktuelle Spritpreise, Infos zu Veranstaltungen, Links zu Infos rund um Magdeburg und seit 2011 um Livetweets aus den Sitzungen des Magdeburger Stadtrats. Gerade bei letzteren versuchte ich politisch neutral zu bleiben und mich damit von den Tweets einiger twitternder Stadträte abzusetzen.
Mit der Zeit entwickelte sich damit der Account auch immer weiter und bis Ende Mai 2013 hatte der Account bereits 2.500 Follower.
Als die Stadt Magdeburg damals sich entschloss selbst zu twittern, hatte man sich dort allerdings gleich für den Account @ottostadt entschieden und war zwecks einer etwaigen Übernahme nicht auf mich zugekommen. Also kein Grund zur Panik, in der örtlichen Politik und Verwaltung weiß man bereits seit längerem wer den Account @magdeburg betreut.
Das Hochwasser in Magdeburg
Mit dem Steigen des Pegels in Magdeburg rückte der Twitteraccount näher in das Interesse der Menschen. Ich twitterte nicht nur die aktuellen Pegelstände der Elbe, sondern versuchte auch so viele Informationen wie möglich zu sammeln und zu teilen. Das führte in Hochzeiten zu über 200 Tweets pro Tag. Beschwerden gab es dazu nicht, eher immer mehr neue Follower.
Viele Magdeburger legten sich neue Twitteraccounts zu und folgten dann nur ein paar einzelnen Accounts um sich zu informieren. Sehr häufig war auch der Account @magdeburg unter denen, denen man folgte.
Wie sich der Account in Bezug auf die Followerzahlen entwickelt hat, lässt sich hier anhand dieser Grafik gut nachvollziehen.
Die Zeit war für mich recht stressig, denn ich war selbst auch im Einsatz gegen das Hochwasser und konnte dadurch zeitweilig nur mit größeren Pausen twittern. Andererseits twitterte ich an dem Freitag live aus zwei Pressekonferenzen und war so schneller als TV, Radio und Zeitungen.
Und wie gehts weiter mit @magdeburg?
„Business is usual“ heißt es so schön. Auch hier geht es also normal weiter, mit Infos aus der Stadt und für die Stadt, mit Livetweets von Stadtratssitzungen und anderen Veranstaltungen, mit Hinweisen auf günstige Spritpreise, Veranstaltungstipps und und und… Und was wünscht ihr euch sonst noch von dem Account? Einfach hier kommentieren oder @magdeburg antwittern.
Da ich den Account nebenbei betreibe, ist vielleicht nicht alles umsetzbar, aber ich versuche so viel wie möglich umzusetzen. Als privater Betreiber kann man halt auch Sachen twittern, wo man als Stadtverwaltung sich etwas mehr zurückhalten müsste. Diesen Vorteil zugunsten der Bürger möchte ich weiter ausnutzen. Da haben alle was davon.