Ich sitze hier gerade im Mc Café in Berlin Ostbahnhof, während ich auf den ICE warte, der mich nach Stendal bringen soll. Heute war ich auf dem Politcamp in Berlin gewesen, mein erstes politisches Barcamp. Die Erwartungen an das #pc12 waren groß, konnten jedoch nur teilweise erfüllt werden.
Ich gebe zu, ich bin von vielen anderen Barcamps verwöhnt, weshalb ich die eine oder andere Sache vielleicht auch etwas kritischer sehe. Da ich keinen Vergleich zu den bisherigen Politcamps habe, weiß ich nicht, ob und wie sich da etwas verändert hat.
Toll fand ich die Location durchaus, auch das WLAN hat gut funktioniert. Das erlebt man nicht immer. Von einigen Personen wurde kritisch angemerkt, daß im Teilnehmerbeitrag von 40 € keine Getränke oder gar Essen inklusive war. Erst da fiel mir dann auch auf, daß es auch keine Sponsoren weiter gab, sodaß wohl die Einnahmen für die Miete der Location drauf gingen, oder?
Das mit dem Essen hatte auch den Nachteil, daß da auf die Möglichkeiten im Ostbahnhof verwiesen wurde, das dann dazu führte, daß sich da in der Pause alles in kleine Gruppen verteilte. Vielleicht sollte man da in Zukunft mehr mit Sponsoren arbeiten und damit auch die Verpflegung absichern.
Zu den Sessions. Da fiel mir auch auf, daß es sehr wenig angebotene Sessions gab, insbesondere wenn man es auf die Teilnehmerzahl (ca. 150?) umrechnete. Man hätte wohl durchaus viel mehr Sessions machen können. Das bin ich bei solchen Teilnehmerzahlen auch anders gewöhnt. Ich selbst hatte keine Sessions angeboten, da ich zu dem Themenschwerpunkt selbst nichts passenden im Portfolio hatte.
Zuerst war ich in zwei Podiumsdiskussionen mit Publikumsbeteiligung. Die erste ging um Datenschutz in der Cloud. Hier waren eigentlich nur Datenschützer auf dem Podium, was etwas einseitig wirkte. Eine richtig heftige Streitdiskussion mit Pro und Contra hätte mir hier besser gefallen.
Bei der zweiten Runde ging es dann um Politik und Twitter. Schade, daß die Twitter-Pressesprecherin sich zu manchen Fragen sehr bedeckt hielt.
Dann gab es, inzwischen nach der Mittagspause eine Session zu Medienkompetenz, der aber leider irgendwie ein roter Faden fehlte. Weiter ging es mit einer sehr interessanten Session zur neuen EU-Datenschutzgrundverordnung. Keine leichte Kost, aber mega interessant. Eventuell versuche ich mich da mal einzuarbeiten und behandle das Thema dann separat noch einmal. Weiter ging es mit dem Thema „Barcamp auf einem Parteitag“. Für mich die erschreckendste Erkenntnis war, daß da noch alles ausgedruckt wird.
Die für mich letzte Session ging um Wahlkampf online/offline, allerdings hatte ich mir da auch etwas anderes von versprochen.
Während es dann noch eine weitere Podiumsdiskussion gab und keine weiteren Sessions, zog ich mich halt in den Ostbahnhof zurück.
Fazit: Ich bin inhaltlich durchaus etwas enttäuscht und hatte mir irgendwie mehr versprochen. Enttäuscht teilgenommen zu haben, bin ich aber nicht, denn sonst hätte ich diese Erfahrung nicht machen können. Ob ich in 2013 wieder teilnehmen werde, weiß ich noch nicht. Bisher sieht es eher nicht danach aus.
Mein Fazit zum Politcamp12 in Berlin | zehndaumen
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