Am Wochenende war es soweit, erstmal sbesuchte ich die Kieler Woche. Mein Vorteil gegenüber anderen Toruisten war, daß ich kein überteuertes Hotel buchen mußte, da ich bei einer guten Bekannten in Lübeck nächtigen konnte und mit ihr und ihrem Freund gemeinsam die Kieler Woche besuchte.
Wir reisten am Sonnabendvormittag per Bahn an. Die meisten Segler waren da zwar schon draußen auf der offenen See, wir bekamen dennoch genug zu sehen. Viele Stände entlang der Mole sorgten für Abwechslung. Mit einer Fähre ließen wir uns zum Anleger fahren.
Dort fanden wir dann auch bald den Hinweis, daß für den Nachmittag noch freie Plätze zum Mitsegeln gab. Zwar fanden wir die Verkaufsstelle für die Tickets zur Fahrt auf der nachgebauten Hansekogge nicht, dafür aber die für zwei andere Segelschiffe. Die Entscheidung fiel dann recht fix und so buchten wir drei Plätze auf dem Zweimaster „Zuiderzee“, einem Schiff aus dem Jahre 1909, das unter niederländischer Flagge segelt.
Pünktlich um 15 Uhr legte das Schiff ab. Wir hatten eine gute Wahl getroffen, kamen uns doch bei unserem Törn all jene Schiffe entgegen, die bereits um 10 Uhr zu ihren Tagesausflügen gestartet waren.
Das Wetter war ganztägig stark bewölkt, aber weitestgehend trocken. Lediglich einmal regente es kurz und heftig als wir auf See waren, aber das verzog sich schnell wieder. Und dann regnete es sich ein, nachdem wir wieder im Zug gen Lübeck saßen. Trotzdem hätte ich es lieber gesehen, wenn wir Sonnenschein und blauen Himmel gehabt hätten.
Was fiel mir auf?
Es gab ne Menge Stände wo man was essen und trinken konnte. Teils waren die Preise recht normal, aber an anderen Stellen doch arg überzogen (Krabbenbrötchen für 6 Euro!). Gegen abend waren immer mehr Junggesellenabschiede unterwegs und auch die Zahl der Betrunkenen nahm stark zu.
Fair empfand ich die Preise für das Mitsegeln. Das teuerste Angebot was ich sah lag bei 100 €, allerdings für sieben Stunden!
Gegen Nachmittag und am Abend war es aber doch recht überlaufen, wer kann sollte also versuchen schon vormittags dort zu sein, ansonsten tritt man sich da irgendwie fast tot.
Die Leute auf den Schiffen sind übrigens alle total nett und beantworten sämliche Fragen sehr kompetent. Die meisten der Segler gehören Niederländern. Einige aus Schweden und Großbritannien sowie die beiden Großsegler „Sedow“ und „Krusenstern“ aus Russland waren aber auch vor Ort. Interessant zu sehen ist dann immer wie sich die Größenverhältnisse geändert bhaben, wenn dann so ein Segelschiff an einem der großen Fährschiffe oder Kreuzfahrtschiffe vorbeisegelt.
Alles in allem fand ich den Ausflug richtig toll. Überlege nun auch zur Hanse Sail nach Rostock zu fahren, zumal es einen Sonderzug ab Magdeburg dorthin gibt.